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Summer-Jam

Summer-Jam! Sommer-Konfitüre aus der Kältezone

In meinem Kühlschrank gibt es eine sogenannte „Null-Grad-Zone“. Das sind Schubladen, in denen es saukalt ist und in denen sich z.B. Obst und Gemüse super lange frisch hält. So hat es zur Folge, dass alle Reste von angebrochenen Gurken, Erdbeeren, Zitrusfrüchten, Paprika, Möhren usw. erst einmal in diesen Wunderschubladen landen. Und dann liegen sie da drin. Und manchmal vergesse ich, dass in den Schubladen noch diese echten Schätze lagern. So ging es mir auch gestern. Als ich eine neue, nur halb verzehrte Paprikaschote verstauen wollte, musste ich erst einmal Platz schaffen.

Und siehe da, zum Vorschein kamen zwei sehr reife, süsse, gelbfleischige Pfirsiche, ungefähr 12 Kirschen, ganze 15 ältere, aber unversehrte kleine Erdbeeren, zwei Feigen (wann hab ich die denn angeschleppt?) und eine Birne, der ich den angedötschten Kopf abgeschnitten, und sie vor dem endgültigen Verfall rettend, in die Schublade gestopft hatte. Angeschnittenen Zitronen oder Limetten sind sowieso Stammgäste, denn diese sauren Früchtchen brauche ich ständig zum Backen und Kochen.

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Was aber tun mit dem bunten Potpourri aus (Ab)fallobst? Da gibt’s eigentlich nur eins: Leckere, sommerliche Konfitüre kochen! Meine ganz persönliche Summer-Jam Jahrgang 2016. Also rasch alles schön putzen, Druckstellen entfernen, in kleine Stücke schneiden, die Fruchtmenge abwiegen und dann ab in den Topf! Hinzu kommt Saft und Schalenabrieb der Zitrusfrüchte und meine Geheimwaffe für feine Marmeladen und Konfitüren: Eine gute Prise echte Vanille.

Dann fehlt nur noch der Gelierzucker. Dazu nehme ich den 2:1er (Zwei Teile Obst, ein Teil Gelierzucker), damit das Ganze nicht zu süß wird. Alles gut umrühren, ein Weilchen ziehen lassen… inzwischen mal kurz gucken was auf Facebook so los ist… und dann Feuer unter den Topf! Die Masse unter Rühren aufkochen und einige Minuten sprudelnd kochen lassen. Prompt füllt sich die Küche mit einem unvergleichlich schweren, süßen, fruchtigen Duft. Ich liebe es.

Eine kurze Gelier-Probe (einen Tropfen auf einen kalten Teller geben, wird er schnell fest, ist alles gut) bringt Gewissheit: Die Konfitüre kann in die Gläser wandern. Das mache ich mit Hilfe eines gläsernen Messbechers, in den die Konfitüre zuvor umgefüllt wird. Damit kann man die heiße, klebrige Masse ohne zu Kleckern in die kleinen Gläser füllen.

Die Gläser bis zum Rand füllen, Deckel drauf, und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen.

Dann die Gläser wieder umdrehen. Am lauten Klick-Geräusch merkt man, dass die Konfitüre beim Abkühlen ein Vakuum im Glas erzeugt. Recht so, denn nur dann bleibt sie lange haltbar!

Das muss sie bei mir allerdings nicht, denn ich liebe Konfitüre auf selbstgebackenen Brötchen zum Frühstück. Mit ganz viel Kaffee, bitte – dann beginnt der Tag perfekt!

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Übrigens:

Kennst du das – du hast tolle Konfitüre oder Marmelade gekocht und deine Gläser mit selbstklebenden Papier-Etiketten beschriftet. Irgendwann ist das Glas leer und die nächste Marmelade soll rein. Und dann hat man die Scherereien mit den Papier-Etiketten, die man stundenlang abknibbeln und abschrubben muss, damit auch der neue Brotaufstrich wieder in ein sauberes und hübsches Glas gefüllt werden kann.

Diese Knibbelei war ich eines Tages leid und seitdem mache ich meine Schildchen so:

Ich nehme festes Papier, und male mit bunten Stiften meine fröhlichen Etiketten darauf. Die schneide ich passend aus und klebe einen langen Streifen Tesa drüber. Der muss rechts und links etwa 1,5 cm über den Papierrand hinaus ragen. Dann klebe ich das Ganze auf mein Glas. Wenn das leergenascht ist, kann ich das Etikett ganz leicht wieder komplett entfernen. Ohne Rückstände und ohne langes Knibbeln.

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Wie sieht deine persönliche Summer-Jam aus? Welche Lieblingsfrüchte landen in deinem Topf? Schreib mir doch gern einmal einen Kommentar mit deinem Lieblingsrezept. Die passenden Brötchenrezepte zur Konfitüre findest du hier, z.B. Fischer Fratz‘ Kutter-Bojen oder Erwins Kartoffelbrötchen.

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Schon 2 Kommentare

  1. Annette sagt:

    Super Idee und endlich mal wieder was gegen Verschwendung und den ganzen miesen „Wegwerf“-Trend! Ich fülle meine Marmelade immer mit einer Suppenkelle und einem Trichter in die Gläser (vorher auch kurz heiß mit spülen), klappt auch ohne Kleckern. Und bei Gläsern die ich nicht verschenke, spare ich mir (total faul) die Etiketten komplett. Ich schreib’s mit Edding auf den Deckel und wenn das Glas leer ist geht das mit etwas Nagellackentferner einfach wieder weg 😉

  2. Lotte sagt:

    Hallo Annette, ein Trichter ist natürlich auch eine gute Anti-Klecker-Maßnahme! Die Beschriftung auf dem Deckel ist ebenfalls eine prima Idee. Dass man das mit Nagellackentferner weg bekommt, wusste ich nicht. Danke für den Tipp! Lieben Gruß – Lotte

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